Batiken

Alle Batiken sind eigentlich eine Batik – ein Lebensbild

Während der Arbeit in den Sacred Groves wandte sich Susanne Wenger in ihrem Atelier in der Ibokun Road der farbigen Wachsbatik zu. In diesem multikoloristischen Medium entstanden dann ihre monumentalen Textilarbeiten. Die klare, transzendentale Bildsprache und die Gestaltungskraft dieser Werke sind im universellen Sinne religiös, spirituell motiviert, jedoch spontan und frei, im Sinne eines europäischen Kunstverständnisses. Die Wachsbatik Susanne Wengers ist technisch gesehen eine Mischung aus Textilmalerei, Batik und Indigofärberei. Etwa ab 1980 entwickelte sie ihre Technik des „spontanen Flusses“.

Beschäftigt sie sich in den „textile cloth paintings“ vom Narrativen her ausschließlich mit Themen der Yoruba-Mythologie, so interessiert sich Susanne Wenger in diesen Arbeiten für den Begriff der „Einbezogenheit“, den sie immer präziser auf die individuelle Selbsterfahrung und Selbsterschaffung zurückführt. Das transdimensionale Ineinanderfließen verschiedener Zeit- und Bewusstseinsebenen vermittelt, so die Künstlerin, das Wissen, dass „alles mit allem“ zusammenhängt und sich das Selbst durch die expansive Aussetzung formt. Da feinstoffliche Materie rhythmisch wogende und schwebende Kraft ist, ist die Kraft der Erfahrung eines Individuums sicherlich Realität […]. Bei den Batiken – alle Batiken sind eigentlich eine Batik – ein Lebensbild, das ich in mir herumtrage – ich richte den Fokus dann auf Einzelheiten oder auf das Ganze – es ist alles dasselbe. Es ist überhaupt alles Rhythmus – auch in der Physik ist alles Rhythmus!"

Das große Fest des Ajagemo, 1966, Kasavastärke Batik, 200 x 400 cm
Obatala fängt Shangos Pferd, 2-teilig, 1958, Kasavastärke Batik, je 214 x 83 cm
Die magische Frau, 1960, Kasavastärke Batik, 252 x 163 cm
Mythos Odudua Schöpfungsgeschichte, 1963, Kasavastärke Batik, 190 x 300 cm
Moremi, Odudua steigt vom Himmel, 1959, Kasavastärke Batik, 142 x 160 cm
Leopard, die magische Erdendimension, 1959, Kasavastärke Batik, 253 x 258 cm

Wachsbatik
Um immer neue Aussagekraft bemüht, wandte Susanne Wenger sich in Oshogbo früh der farbigen Wachs-Batik zu. In diesem multikoloristischen Medium entstanden dann ihre berühmten monumentalen Batik-Arbeiten. Die klare transzendente Bildsprache und Gestaltungskraft dieser Werke ist im universellen Sinne religiös motiviert, jedoch spontan und frei, im Sinne eines europäischen Kunstverständnisses. Die Wachsbatik Susanne Wengers, technisch gesehen eine Mischung aus Textilmalerei, Batik und Indigofärberei, beschäftigt sich vom inhaltlich Erzählerischen her ausschließlich mit Themen der Yoruba-Mythologie. Man muss sich aber darüber klar sein, dass gerade die großen Batiken den ganzen philosophischen Kosmos der Künstlerin zum Ausdruck bringen. Seit 1980 und zunehmend in den letzten Jahren entwickelte sie ihre Technik des "spontanen Flusses", welche ihren Grundgedanken der Einbezogenheit immer präziser auf die individuelle Selbsterfahrung und Selbsterschaffung zurückführt. Im Sinne eines transdimensionalen Ineinanderfließens verschiedener Zeit- und Bewusstseinsebenen, des Wissens das "Alles mit Allem" zusammenhängt und der Formung des eigenen Selbst durch die expansive Aussetzung, gelangt Susanne Wenger in ihrer Arbeitsweise zu einer meditativen, vollkommenen Spontanität - ungeplant aber nicht planlos - und das selbst bei der Skulptur. Alle Batiken und Skulpturen tragen nach Aussage der Künstlerin, den Einfluss der Orisha, trotzdem sie sich vollständig im Klaren über den interhumanitären Charakter alles Heiligen ist. 

Sie sagt: "Sie präsentieren eine Art metaphysischer Momentaufnahme" und dann über die "Realität", die sich in allen Dimensionen des Religiösen manifestiert: "Da feinstoffliche Materie rhythmisch wogende und schwebende Kraft ist, ist die Kraft der Erfahrung eines Individuums sicherlich Realität." (Wolfgang Denk)

Obatala Alajere Oshun, 1995, Wachsbatik / Textilmalerei, 83 x 60 cm
Palmwein Taboo for Obatala, 1996, Wachsbatik / Textilmalerei, 115 x 75 cm
Obatala, lya Mopoo und das Wildschwein, 1994, Wachsbatik / Textilmalerei, 105 x 55 cm
Ogun, der Jäger Tinai und der heilige Hirsch, 1997, Wachsbatik / Textilmalerei, 129 x 90 cm
Der blinde Priester Ajagemo, 1989, Wachsbatik / Textilmalerei, 100 x 72 cm
Der Hahn des Odudua – Schöpfungsmythos, 1975, Wachsbatik / Textilmalerei, 200 x 85 cm
Alajere, the Leopard and Obatala, 1980, Wachsbatik / Textilmalerei, 80 x 80 cm
Die gegenseitige Anbetung der Orisha Alajere und Obatala, Wachsbatik / Textilmalerei, 1998, 96 x 92 cm
Die Pythonschlange und Odudua, Schöpfungsmythos, 1977, Wachsbatik / Textilmalerei, 130 x 85 cm
Orisha Obatala’s Metamorphosen, 1984, Wachsbatik / Textilmalerei, 230 x 350 cm
Obatala, Alajere und die Antilope Agbanréré, 1973, Wachsbatik / Textilmalerei, 195 x 240 cm
Die Apotheose des Obatala Yoruba-Christus Dimension, 1999, Wachsbatik / Textilmalerei, 236 x 127 cm
Der heilige Mythos des Obatala, 1998, Wachsbatik / Textilmalerei, 100 x 60 cm
Ajagemos Ritual für Obatala und Adunni, 1980, Wachsbatik / Textilmalerei, 22 x 335 cm
Die explosive Samenkraft des Erbarmens, 1992 – 1994, Wachsbatik / Textilmalerei, 265 x 640 cm
 Obatala Metamorphosis, 1996 – 1999, Wachsbatik / Textilmalerei, 295 x 695 cm
The adventures of Alajere, 1993, Wachsbatik / Textilmalerei, 174 x 152 cm
Nana Buukon, Obatala und Alajere Sonnenkraft, 1983, Wachsbatik / Textilmalerei, 235 x 247 cm
Aramfe, eine Yoruba Dreifaltigkeit..., 1984, Wachsbatik / Textilmalerei, 190 x 340 cm
Obatalas Reise zu Shango, 1981, Wachsbatik / Textilmalerei, 210 x 340 cm
Der apokalyptische Hahn, 1975, Wachsbatik / Textilmalerei, 60 x 60 cm
Eshu und Obatala, 1998, Wachsbatik / Textilmalerei, 128 x 60 cm
Oshun Adunni, 1998, Wachsbatik / Textilmalerei, 39 x 29 cm
Alajere Leopard, 2001, Wachsbatik / Textilmalerei, 122 x 190 cm